Einen wunderschönen guten Abend in den Norden. Wie bereits in den vorherigen Beiträgen erwähnt, wird es in den kommenden Stunden spannend und teilweise auch sehr ungemütlich bei uns im Norden. Die folgende Karte zeigt die wahrscheinliche Entwicklung bis zum morgigen Sonntagmittag ca. 12:00h MEZ, wobei die Position der Fronten etwa gegen Mitternacht erreicht sein sollte.
Aktuell befindet sich unser Vorhersagebereich zwischen einer Kaltfront auf der Linie Westküste – Ostniedersachsen und einer Okklusion (=Mischfront) über dem westlichen Niedersachsen. Während die Kaltfront nur noch langsam weiter in Richtung Südwesten vorankommt und bereits in der Nacht rückläufig wird, erreicht die Okklusion mit ihren Niederschlägen bis zum Vormittag das mittlere und östliche Niedersachsen. Somit prallen in einem breiten Streifen über der Mitte zwei extrem unterschiedliche Luftmassen aufeinander. Die von Nordosten vor allem in bodennahen Schichten eingeflossene polare Kaltluft erreicht dabei das Weserbergland, wohingegen die Warmluft der Okklusion auf diese kalte Grundschicht aufgleitet. An der Vorderseite der warmen Luft kommt es zwar bereits zu leichten Niederschlägen, diese verdunsten allerdings auf ihrem Weg durch die kalte (und trockene) Bodenschicht. Mit langsamer Ostverlagerung setzt in einem breiten Streifen von Cuxhaven bis ins südliche Niedersachsen leichter Schneefall ein, so dass hier bis zum Mittag 1-5cm Schnee zusammenkommen (auch im Flachland), zeitweilig kann es auch zu gefr. Regen kommen. Im äußersten Osten droht hingegen strenger Nachtfrost <-10°C. Auch der Wind bleibt ein Thema, wobei besonders an der Nordseeküste mit Sturmböen der Stärke 8-9 (~65-80km/h) gerechnet werden muss, am morgigen Sonntag langsam nachlassend. Im Detail:
In der Nacht auf Sonntag regnet es vor allem auf einer Linie Nordseeküste – Weserbergland zeitweilig, weiter in Richtung Nordosten kann es bereits geringfügig schneien (Schneegriesel). Im Übergangsbereich zur bodennahen Kaltluft könnte es auch phasenweise zu gefrierendem Regen kommen – erhöhte Glättegefahr! Nordöstlich der Elbe bleibt es hingegen trocken und kalt. Die Tiefstwerte liegen zwischen -12°C an der polnischen Grenze und +5°C im Emsland. An der Nordseeküste kommt es dabei weiterhin zu Sturmböen der Stärke 8-9 (~65-80km/h), in exponierten Lagen auch schwere Sturmböen der Stärke 10 (~95km/h) geben.
Am Sonntag verstärkt sich der Niederschlag von Südwesten etwas, wobei der Schneefall zum frühen Nachmittag auch die Elbe erreichen wird. In einem breiten Streifen vom Hamburg Raum bis nach Südostniedersachsen sind dann Neuschneemengen zwischen 1-5cm, in den östlichen Anstaulagen (Ostwind) auch 10cm möglich. Von Ostfriesland bis ins Weserbergland kommt es auch weiterhin zeitweilig zu gefr. Regen mit erhöhter Glättegefahr! Die Höchstwerte liegen zwischen -8°C an der polnischen Grenze und +5°C im Emsland. Die Frostgrenze sollte etwa auf einer Linie Cuxhaven – Hannover – Göttingen verbleiben.
In der Nacht auf Montag kommen von Südwesten neuerlich kräftige Schneefälle auf, die im Tagesverlauf in den südlichen Bereichen in Regen oder gefr. Regen übergehen können. In den Frühstunden könnte es dann im Berufsverkehr zeitweilig sehr kritisch werden! Selbstverständlich werden wir euch über die weitere Entwicklung auf dem Laufenden halten.
RZ Hannover