Einen wunderschönen guten Tag in den Norden. Bevor wir uns in diesem Beitrag mit der weiteren Entwicklung in Richtung Osterfeiertage beschäftigen wollen, werfen wir zunächst erst einmal einen kleinen Blick in die Vergangenheit. Während der Januar mit einem kleinen winterlichen Intermezzo nur knapp oberhalb des langjährigen Mittels gelandet ist, zeigte sich der Februar mit einem Monatsmittelwert von +7,8°C am IMUK in Hannover-Herrenhausen rekordverdächtig warm (die Abweichung betrug überragende +5,2°C). Auch die offizielle DWD-Station am Flughafen Hannover-Langenhagen landete bei +7,4°C und markiert somit den wärmsten Februar seit Beginn der Messreihe. Blickt man nun auf die ersten drei Wochen im laufenden Monat März, so liegt die Abweichung mit >3K ebenfalls deutlich über den Mittelwerten. An dieser Stelle wäre noch zu erwähnen, dass sich die Abweichungen der Meeresoberflächentemperaturen ebenfalls weiterhin auf Rekordniveau bewegen (21.03.2024: +21,2°C im Bereich 60°S – 60°N), insbesondere im Atlantik. Nun aber genug mit den Zahlen!
Zur Analyse: Aktuell befindet sich Mitteleuropa im Bereich eines Troges, der in einer zunehmend nordwestlichen Höhenströmung subpolare Luftmassen in unseren Bereich führt. In Zusammenspiel mit dem Tagesgang kommt es insbesondere am Wochenende verbreitet zu teils kräftigen Schauern und einzelnen Kaltluftgewittern (vgl. T850 bei -5°C, T500 bei -35°C), die hier und da von Graupel begleitet werden können. Ansonsten lohnt sich der Blick in Richtung Atlantik, wo sich eine kräftige (und blockierende) Antizyklone im Bereich der Azoren befindet, die sich mit einer neuerlichen markanten Austrogung in Höhe der Britischen Inseln (mit korrespondierendem Sturmtief vor Irland bei etwa 960hPa), bzw. Frankreich zur Wochenmitte gen Nordwesten zurückzieht. Das fängt einen abgeschnürten Kaltlufttropfen in Höhe der Kanarischen Inseln ein, der nach einer langen Trockenphase den lang ersehnten Niederschlag in Form kräftiger Schauer und Gewitter gebracht hat.
However: Norddeutschland verbleibt in Richtung Feiertage vorderseitig der beschriebenen Trogstruktur, so dass in der südwestlichen Höhenströmung wieder deutlich mildere Luftmassen in unseren Bereich geführt werden. Die Tageshöchstwerte werden vermutlich zwischen 10°C bis 17°C liegen, bei entsprechender Einstrahlung ggf. auch etwas darüber (Einzelne Läufe sehen auch Werte >20°C). Die Niederschlagsprognose bleibt hingegen schwierig und wird von der finalen Position und sukzessiven Ostverlagerung der Trogstruktur abhängen. Sämtliche Globalmodelle (GFS, GEM, ECMWF) zeigen bis Karfreitag eine ähnliche Entwicklung mit nur geringen Diskrepanzen in Position und Geometrie. Über die Feiertage nehmen die Unsicherheiten hingegen zu und alle Modelle sehen eine zunehmende Ostverlagerung des Troges, was für einen zunehmend wechselhaften Witterungscharakter sprechen würde. Fazit: Es stehen uns voraussichtlich milde Ostertage ins Haus, wobei die sonnigen Anteile in Richtung Osten größer wären als im Westen. Über die Feiertage könnte es von Westen dann wieder etwas wechselhafter zugehen (Prognose zunehmend unsicher) – das Temperaturniveau bleibt allerdings hoch!
RZ Hannover